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Der Traum ist wie eine Dunkelkammer

Der Traum ist wie eine Dunkelkammer
Mond hinter den Wolken bei Mitternacht.

Wir träumen im Schlaf, tatsächlich – davon sind führende Traumforscher inzwischen überzeugt. Allerdings sind Träume zu erforschen etwas vom Schwierigsten. Woran das liegt und was bisher bekannt ist:

Wie träumen wir?

Forscherinnen an der Universität Lausanne haben im Schlaflabor beobachtet, wie wir träumen. Sie erkannten anhand von Messungen Aktivitäten in bestimmten Bereichen des Gehirns, die zeitlich mit Erinnerungen der Probanden an ihre Träume übereinstimmten. Diese Ergebnisse würden Vermutungen widerlegen, dass wir Traumszenen erst nach dem Aufwachen «erfinden».

Wieso träumen wir?

Die Wissenschaft ist sich nicht einig. Eine weitverbreitete Theorie besagt, dass Träume wie eine Therapie funktionieren. Unser Gehirn sortiert Erinnerungen, bringt neue mit alten zusammen, und verarbeitet, sicher abgeschottet im Schlaf, Gefühle und Traumata. Andere Forscher meinen, Träume handeln meistens von Grundlegendem wie Gefühlen, Bewegungen, Wahrnehmungen. Träumend trainiert das Gehirn den Umgang damit: Es bereitet sich für den Tag vor. Eine andere Version: Wir üben im Traum soziale Situationen und Gefahren ein. Und loten aus, was geht und was nicht.

Was träumen wir? Und weshalb?

Das sind die schwierigsten Fragen in der Traumforschung. Selbst im Schlaflabor können Träumende nicht davon erzählen, welcher Film sich im Schlaf gerade abspielt. Traumforschung beruht auf Messungen der Gehirnaktivitäten und nachträglichen Erinnerungen der Probanden. Sicher scheint: Mindestens die Hälfte der Menschen, auf die wir nachts im Kopfkino stossen, kennen wir vom Tag. Wir träumen meistens von Bewegungen, Begegnungen, Beobachtungen. Und wir können uns höchstens an vier bis sechs Träume pro Monat erinnern.

Wann wissen wir mehr?

Vielleicht sind die Träume einer der letzten Bastionen, die wir nicht erobern können. Eine unzugängliche Dunkelkammer, wie ein geschlossener Raum ohne Regeln. Als wenn der Traum uns immer einen Schritt voraus wäre. Aber träumen, einmal mehr darüber zu wissen, dürfen wir ja trotzdem.

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