Gehören Sie auch zu denjenigen, die am Abend zur vermeintlichen Entspannung am Mobiletelefon verweilen und sich durch Social Media klicken? Was meist als abendliches Ritual angesehen wird, kann für Ihren Schlaf negative Konsequenzen haben.
Als Schlafforscher im Swiss Sleep House in Bern kennt Herr Dr. Albrecht Vorster die vielfältigen Schlafthemen, die uns täglich begleiten, oder aber leider auch oft unnötig wach halten. Sogenannte Wachhalter gibt es viele. Zu diesen zählt auch, wenn wir kurz vor dem Schlafen noch Inhalte auf Social Media konsumieren oder WhatsApp-Nachrichten versenden. Jedoch spielt das Handylicht dabei nur eine untergeordnete Rolle.
«Das beste Wachhaltemittel sind emotionale Reize, welche wir erleben, zum Beispiel, wenn wir am Abend noch auf Social Media unterwegs sind. Diese Emotionen nehmen wir mit in den Schlaf und die lassen uns dann nachts häufiger aufwachen.»
Dr. Vorster, Schlafforscher Swiss Sleep House Bern
Nicht zu viel Licht, sondern zu wenig Licht begünstigt Schlafprobleme
Aber ganz von Anfang an: Tatsächlich bekommen wir heutzutage nicht zu viel, sondern eher zu wenig Licht ab. Wenn wir draussen sind, fallen zwischen 1`000 und 10`000 Lux in unser Auge. Drinnen oder an einem gut beleuchteten Arbeitsplatz beträgt die maximale Lichtstärke ca. 250 Lux, oft lediglich auch nur 50 Lux. Wir Menschen brauchen das Licht, denn das Tageslicht ist der Haupttaktgeber unseres Körpers. Helles Licht aktiviert uns und macht uns wach, Dunkelheit macht uns eher müde und schläfrig.
Wenn wir also am Tag zu wenig Licht abbekommen und die gleiche Situation am Abend erneut vorfinden, fällt es unserem Körper schwer sich zu orientieren. Er weiss nicht mehr, wo oben und unten ist bzw., ob es nun Tag oder Nacht ist. Kommt dann zum Lichtdefizit noch der Handykonsum am Abend hinzu, dann kann das Handylicht auch negative Folgen auf unseren Schlaf haben. Aber eben nur dann, wenn wir bereits tagsüber zu wenig Licht ausgesetzt waren.
Doch das Licht des Handydisplays ist weit weniger schädlich als zunächst angenommen. Eine unabhängige Forschergruppe von Prof. Dr. Christian Cajochen hat festgestellt, dass die Lichtmenge des Handys unsere Einschlafdauer nur um eine Minute verzögert. Dies gilt auch, wenn wir am Abend eine halbe Stunde am Handy waren.
Fakt ist, das Handylicht an sich hat nur geringen Einfluss auf unsere Schlafqualität. Vielmehr sind es die starken Emotionen, die uns dank Instagram und Co. nachts wachhalten und unruhig schlafen lassen.«Alles, was zwei Stunden vor dem Schlafengehen passiert, nehmen wir mit in den Schlaf», erklärt Dr. Vorster.
Schlaftipp von Dr. Vorster:
«Schalten Sie Mobiltelefone, Tablets, Computer oder Fernseher mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen aus. So nehmen Sie die ausgelösten Emotionen nicht mit in den Schlaf.»
Produktempfehlung: CASA-Serie
Das innovative, modulare 3-Kammerkissen, das der Schlafqualität eine neue Bedeutung gibt, sowohl für Normal- als auch für Problemschläfer.
Weil: Ein guter Tag beginnt nachts.
Quellenverweis:
Schöllhorn, I., Stefani, O., Lucas, R.J. et al. Melanopic irradiance defines the impact of evening display light on sleep latency, melatonin and alertness. Commun Biol 6, 228 (2023). https://doi.org/10.1038/s42003-023-04598-4