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Co-Sleeping – Wenn Kinder im Familienbett schlafen

Gemeinsam mit Kindern im Familienbett schlafen hat viele Vorteile. Doch welche Nachteile Co-Sleeping mit sich bringt und was es zu beachten gilt, erfahren Sie hier.
billerbeck Blog - Co-Sleeping

Obwohl man noch vor einigen Jahren eher selten von Familienbetten oder Co-Sleeping gehört hat, ist die Praxis des Beieinanderschlafens von Eltern bzw. Elternteilen und Kindern tatsächlich schon sehr alt. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war es auch bei uns gang und gäbe, dass die gesamte Familie mindestens in einem Raum, oftmals gar in einem großen Bett zusammen schlief – meistens aufgrund beengter Wohnverhältnisse. Während das Co-Sleeping hierzulande zwischenzeitlich in Vergessenheit geriet und erst in den letzten Jahren wieder häufiger praktiziert wird, gehört es in anderen Kulturen – insbesondere bei Naturvölkern – zu den traditionellen und fest in den Familienalltag integrierten Schlafgewohnheiten.

Was genau versteht man unter Co-Sleeping?

Als Co-Sleeping bezeichnet man das gemeinsame Schlafen von Eltern und Kind in einem Schlafraum – in der Regel zusammen in einem Bett, manchmal auch in getrennten Betten. Die Zusammenstellung kann mannigfaltig ausfallen: beide Elternteile oder auch nur ein einzelner Elternteil mit einem oder mehreren Kindern. Das Schlafen im gemeinsamen Bett wird auch Co-Bedding oder zu Deutsch Familienbett genannt.

Welche Vorteile hat Co-Sleeping im Familienbett?

Das Familienbett fördert die soziale Bindung zwischen Eltern und Kind, das sogenannte Bonding. Insbesondere Neugeborene und Säuglinge suchen in der Regel stets die Nähe und Ansprache der Mutter, da sie gleichzeitig Nahrungsquelle ist und ihnen Schutz bietet. Bei Körperkontakt und während des Stillens wird bei Mutter und Kind das gerne auch als Kuschelhormon bezeichnete Oxytocin ausgeschüttet. Das Hormon wirkt beruhigend, entspannend und tröstlich. Darüber hinaus sorgt es für ein gestärktes Vertrauen zwischen der Mutter und ihrem Baby.

Das Schlafen in einem Bett hat nicht nur physiologische Vorteile. Auch die Schlafqualität und Schlafdauer wird gefördert, da sich stillende Mütter einfacher auf die Wachphasen, Bedürfnisse und den Hunger ihres Babys einstellen können. Viele Mütter schlummern während des Stillens ihres Säuglings einfach weiter und bekommen so deutlich mehr Schlaf als Mütter, deren Kinder im eigenen Zimmer untergebracht sind.

Doch nicht nur das Verhältnis von Mutter und Kind wird durch Co-Sleeping gestärkt, auch die Vater-Kind-Beziehung profitiert durch den gemeinsamen Schlaf im Familienbett.

Einfluss von Co-Sleeping auf die Entwicklung von Kindern

Eine häufige und weit verbreitete Meinung ist, dass im Familienbett schlafende Kinder verwöhnt und weniger selbstständig sind als solche, die schon früh allein im eigenen Zimmer schlafen. Eine Studie aus dem Jahre 2004 zeigte, dass Kinder, die vom Babyalter an im Kinderzimmer untergebracht waren, eher ohne Einschlafbegleitung ein- und auch regelmäßiger durchschlafen. Auch das Stillen endete bei Alleinschläfern in der Regel früher.

Dafür weisen Kinder, die bereits als Säuglinge im Familienbett schlafen durften, oftmals eine höhere Selbstständigkeit und Unabhängigkeit auf. Sie tun sich leichter im Umgang mit Gleichaltrigen und fanden schneller Freunde. Viele von ihnen konnten sich früher selbstständig anziehen und waren auch in anderen praktischen Belangen weiter.

Was gibt es beim Co-Sleeping zu beachten?

Das Kindeswohl steht an erster Stelle. Insbesondere mit kleinen Babys sollte Co-Sleeping im Familienbett nur unter bestimmten Voraussetzungen praktiziert werden. Eine für das Kind sichere Schlafumgebung ist dabei stets das A und O, um das Risiko des plötzlichen Kindstods zu minimieren. Ein Herunterfallen vom Bett, ein Einklemmen oder Überrollen durch die Eltern muss in jedem Fall verhindert werden. Außerdem sollten die Eltern weder rauchen noch Alkohol oder andere Drogen konsumieren.

Es wird geraten, das Kind in einem Schlafsack so ins Bett zu legen, dass nur ein Elternteil neben ihm liegt. Decken, Kissen oder Stofftiere sollten in nicht in der Nähe des schlafenden Babys sein. Besonders weiche Matratzen oder gar Wasserbetten eignen sich nicht für ein Familienbett. Ein sogenanntes Beistellbett, das direkt an dem Elternbett angebracht werden kann, kann durchaus eine praktikable Option sein, um eine sichere Schlafumgebung während des Co-Sleepings zu gewährleisten.

Co-Sleeping – immer eine individuelle Entscheidung

Ob Co-Sleeping für eine Familie in Betracht kommt und in welcher Form, das muss jede Familie für sich entscheiden. Auch die Frage, bis zu welchem Alter Kinder bei den Eltern im Bett bleiben sollten, kann nicht pauschal beantwortet werden und hängt stets von den Bedürfnissen der einzelnen Familienmitglieder ab.

Wer Co-Sleeping ausprobieren möchte, sollte sich zuvor genau informieren, welche Voraussetzungen beachtet werden sollten, um das gemeinsame Schlafen für alle Beteiligten so sicher und angenehm wie möglich zu gestalten. Denn auch im Familienbett gilt: EIN GUTER TAG BEGINNT NACHTS.

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