Ein lauter Knall mitten in der Nacht, die Türklingel oder ein lauter Schrei. Solche oder ähnliche Geräusche nehmen viele Menschen im Moment des Einschlafens wahr und schrecken dadurch verständlicherweise auf. Doch tatsächlich sind diese Geräusche reine Imagination. Was genau hinter diesem Phänomen steckt, das auch Exploding Head Syndrome genannt wird, erfahren Sie hier bei billerbeck, Ihren Experten rund um das Thema Schlaf.
Was ist das Exploding Head Syndrome?
Unter dem englischen Begriff Exploding Head Syndrome (EHS) – zu Deutsch „Explodierendes Kopfsyndrom“ – versteht man in erster Linie auditive Halluzinationen. Betroffene Personen nehmen laute Geräusche wahr, wie etwa explosionsartige Knalle, Donnerschläge oder Schüsse, aber auch Alarmsirenen, Türklingeln oder Schreie können vorkommen. Diese Geräusche werden ausschließlich von der betroffenen Person gehört, sind also rein imaginär, und treten in der Regel während der Einschlafphase auf, manchmal auch während des Schlafens oder beim Aufwachen.
Nebenbei können sich unter Umständen auch visuelle Wahrnehmungen wie etwa grelle Blitze gesehen werden. Häufig schrecken Betroffene durch das laute Geräusch auf, viele verspüren dabei große Angst. Das Herz pocht heftig und an ein Einschlafen ist oftmals nicht so schnell wieder zu denken.
So furchterregend die explosionsartigen akustischen Halluzinationen auch sein mögen, sie sind für die betroffene Person nicht schmerzhaft und verschwinden so schnell wieder wie sie gekommen sind.
Was sind die Ursachen für das Exploding Head Syndrome?
Diese Frage lässt sich nicht leicht beantworten. Auch mithilfe von Studien konnten keine definitiven Ursachen für die nächtlichen Geräuschwahrnehmungen gefunden werden. Es wird vermutet, dass Stress und Übermüdung das Auftreten des Exploding Head Syndromes begünstigen. Welche Trigger die auditiven Halluzinationen genau auslösen, ist abschließend jedoch noch nicht geklärt.
Erfahrungen mit dem Exploding Head Syndrome
Das Exploding Head Syndrome gehört zu den gutartigen Schlafstörungen – auch benigne Parasomnien genannt – und kann bei jeder Person jeden Alters und Geschlechts auftreten. Wahrscheinlich weiß auch eine nicht unerhebliche Anzahl an Lesern dieses Artikels ganz genau, wovon wir schreiben und hat selbst bereits Erfahrungen mit den akustischen Halluzinationen gemacht.
Charakteristisch für das Exploding Head Syndrome ist, dass es in der Regel in der Phase des Einschlafens oder des Aufwachens auftritt. Studien ergaben, dass Betroffene außerdem oftmals Anzeichen einer weiteren Schlafstörung aufweisen – nämlich der Schlaflähmung –, wobei die beiden Phänomene in keinem Zusammenhang zueinander stehen.
Wie kann man dem Exploding Head Syndrome vorbeugen?
Da dem EHS in der Regel keine Erkrankung zugrunde liegt und es vollkommen harmlos ist, ist eine Behandlung nicht erforderlich. In Fällen, in denen der Schlaf durch ein häufiges Auftreten des EHS merklich gestört ist und die Schlafqualität negativ beeinflusst wird, raten wir Betroffenen jedoch einen Arzt aufzusuchen.
Eine gute Schlafhygiene ist für einen erholsamen Schlaf in jedem Falle förderlich und kann auch dem Exploding Head Syndrome entgegenwirken. Wir empfehlen daher regelmäßige Zubettgehzeiten, der Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Koffein sowie leichte und gesunde Kost am Abend. In den Schlafräumen sollte auf eine ruhige und behagliche Atmosphäre und Temperatur geachtet werden. Zu guter Letzt sind auch die Bettwaren entscheidend für einen erholsamen Schlaf, daher sollten Matratze, Bettdecke und Kopfkissen immer an die persönlichen Bedürfnisse und die Jahreszeit angepasst sein. Eine gute Schlafhygiene ist das beste Mittel für eine angenehme Nacht und einen geruhsamen Schlaf.