Kann man allein durch den Schlaf leichter lernen? Neueste Schlafstudien sagen ja. Wie Sie Ihr Gedächtnis durch Schlaf zu Höchstleistungen bringen.
Es wäre so schön und vor allem so einfach: lernen im Schlaf. Alles, was man tun müsste: vor dem Einschlafen noch einmal für die Prüfungsinhalte durchgehen. Das kann durchaus sinnvoll sein, wie aktuelle Studien aus der Schlafforschung aufs Neue belegen. Es hat sich gezeigt, dass das Letzte, womit man sich vor dem Schlafengehen beschäftigt, besser im Langzeitgedächtnis abgespeichert wird.
Dass Schlaf für die Bildung des Gedächtnisses wichtig ist und neu erworbene Informationen im Tiefschlaf verfestigt werden, hat die Forschung längst nachgewiesen. Doch lässt sich der Effekt des Lernens im Schlaf auch noch weiter verstärken?
Viel hilft viel? In Versuchen gab man Probanden Schlafmittel, um ihren Schlaf zu verlängern. Dies führte jedoch nicht zur Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit. Das Problem: Der Tiefschlaf wurde nicht intensiviert und eine Verbesserung der Gedächtnisbildung blieb aus. Forschungsergebnisse zeigen aber, dass andere Methoden zur Beeinflussung des Schlafverhaltens durchaus Wirkung zeigen.
Schlaf als Gedächtnisbooster
Setzt man beispielsweise parallel zu einem Lernvorgang einen Duft ein, der auch während des Schlafs im Schlafzimmer verströmt wird, unterstützt dies die Erinnerung an das Gelernte. Denn was am Tag gepaukt wurde, wird im Schlaf vom Gehirn wiederholt und langfristig gespeichert. Der Duft hilft dabei, das Wissen im Gehirn zu reaktivieren. Den gleichen Effekt haben – laut Wissenschaft – Töne und Wörter, wenn sie mit bestimmten Lerninhalten verbunden und dann im Tiefschlaf abgespielt werden.
Eine andere Möglichkeit ist die Beeinflussung der Schlafparameter, die sich durch langsame Hirnschwingungen auszeichnen. Diese Wellen lassen sich über Töne oder elektrische Reize von außen stimulieren. Schlafstudien haben gezeigt, dass sich so die Erinnerungsleistung verbessern kann. Diese Methode ist insbesondere bei der Behandlung von Krankheiten und bei Rehabilitationsmaßnahmen von Patienten mit einer Sprachstörung besonders wirkungsvoll.
Die Industrie hat auf diese Ergebnisse der Schlafforschung schon reagiert und bietet Geräte an, die mittels Elektroden Hirnaktivitäten stimulieren sollen. Das wirft aber auch ethische Fragen auf: Darf oder will man Menschen im Schlaf wirklich manipulieren?
Was sagen die billerbeck Schlafexperten zum Lernen im Schlaf?
„Ein guter Tag beginnt nachts“ ist nicht von ungefähr unser Motto. Seit über hundert Jahren verfolgen wir intensiv die Schlafforschung. Es müssen nicht gleich die Hirnströme manipuliert werden, um im Schlaf zu lernen. Wie die Forschung gezeigt hat, ist die Tiefschlafphase immens wichtig, um sich Lerninhalte einzuprägen. In diese Phase gelangt man ausreichend lang, wenn alle äußeren Umstände optimal gegeben sind. Wir empfehlen ein ruhiges, richtig temperiertes Schlafzimmer, eine bequeme Matratze, das für Sie persönlich passende Kopfkissen und die perfekte Decke. Echter erholsamer und gesunder Schlaf ist durch nichts zu ersetzen.