Wer vor dem Fernseher auf dem Sofa einschläft, hat schlechte Chancen die ganze Nacht gut zu schlafen. Denn die Schlafumgebung hat wesentlichen Einfluss, wie wir schlafen. Wichtig ist natürlich, dass man sich in seinem Schlafzimmer wohlfühlt. Aber das Schlafzimmer sollte auch bestimmte Bedingungen erfüllen, damit ein erholsamer Schlaf möglich ist. Denn wir können unser Gehirn darauf trainieren, Bett und Schlaf gleichzusetzen, sofern wir dort auf andere Tätigkeiten verzichten. Im Bett frühstücken, lesen und fernsehen klingt zwar gemütlich – sein Schlafverhalten verbessert man damit aber nicht. Schreibtisch, Aktenordner oder Wäscheständer stören die Nachtruhe. Auch Helligkeit und Geräusche wirken sich negativ auf den gesunden Schlaf aus.
Schlafzimmer – das Bett im Mittelpunkt
Das Bett ist das wichtigste Möbelstück im Schlafzimmer. Neben der ausreichenden Größe ist die Platzierung entscheidend für einen geruhsamen Schlaf. Es sollte mit dem Kopfende an einer festen Wand stehen oder über ein solides Kopfteil verfügen. Das unterstützt das Sicherheitsbedürfnis der Menschen. An dieser Wand sollten sich keine Fenster oder Heizkörper befinden. Wärme- oder Kältequellen in Kopfnähe bewirken frieren oder schwitzen, was Nachtruhe und Gesundheit beeinträchtigen. Wasser- oder Heizungsleitungen in der Wand verhindern ebenfalls einen entspannten Schlaf. Die Tür im Blick wirkt beruhigend auf den Schläfer, im Gegensatz zu Hängeschränken, Regalbrettern oder Bilderrahmen, die über dem Kopfende hängen. Auch Deckenbalken über dem Kopfende haben eine beklemmende Wirkung. Einrichtung und Dekoration im Schlafzimmer sollten beruhigend wirken. Dazu trägt eine Möblierung bei, die auf das Wesentliche reduziert ist. Der Kleiderschrank sorgt für Ordnung, kann aber auch erdrückend wirken, wenn er zu groß ist. Er sollte daher nicht direkt vor oder hinter dem Bett stehen. An den Wänden eignen sich sanfte Farben wie Grau und Blau. Ein knalliges Rot ist fehl am Platz.
Ideale Bedingungen im Schlafzimmer: Dunkel und kein Elektrosmog
Licht hält vom Schlafen ab. Deshalb sind Möglichkeiten zur Abdunkelung des Schlafraums wichtig. Vorhänge, Jalousien und Rollläden verhindern ungewollte Helligkeit und eine Erwärmung im Sommer. Die Beleuchtung im Schlafzimmer kann man auf das Notwendigste reduzieren.
Stimmungsvolle Alternativen wie Wandfluter oder Nachttischlampen, die dimmbar und individuell nutzbar sind, eignen sich besser als helle Deckenlampen. Elektronische Geräte gehören nicht ins Schlafzimmer. Das blaue Licht und der Elektrosmog von Smartphone, PC oder Fernseher beeinflussen den Schlaf-Wach-Rhythmus. Zudem sind Elektrogeräte versteckte Wärmequellen, die den Schlafraum zusätzlich aufheizen.
Raumtemperatur und Luftqualität im Schlafzimmer
Starken Einfluss auf den Schlaf hat die Raumtemperatur. Unter der Decke sollte ein angenehmes Schlafklima herrschen, d. h. der Schläfer schwitzt oder friert idealerweise nicht. Zu empfehlen ist eine Raumtemperatur von ca. 18° C. Unter 16° C sollte die Zimmertemperatur nicht fallen, da die Muskulatur bei Kälte verkrampft und ein Gefühl des Frierens das Einschlafen behindert. Im Winter ist es meist nicht zu vermeiden, das Schlafzimmer zu beheizen. Spätestens beim Schlafengehen dreht man die Heizung besser ab oder auf die optimale Schlaftemperatur zurück, denn warme Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus.
Ausreichend Sauerstoff im Schlafzimmer ist besonders wichtig für eine geruhsame Nacht. Die Luftfeuchtigkeit sollte ca. 50 Prozent betragen. Zu trockene Luft behindert die Atmung. Stoßlüften ist effektiver als Dauerlüften bei ständig gekipptem Fenster. Vor dem Zubettgehen und morgens nach dem Aufstehen das Fenster für ca. 15 Minuten ganz öffnen – so wird die alte, verbrauchte Luft durch frische ersetzt. Im Winter ist es besser bei geschlossenem Fenster zu schlafen, während im Sommer das Fenster gekippt oder ganz geöffnet sein kann. Keinesfalls sollte man in der Zugluft schlafen.
Klimaanlagen oder Ventilatoren können helfen, einen Raum vor dem Schlafen abzukühlen. Während des Schlafens sollte man die künstlichen Lufterfrischer aber ausschalten, um Erkältungen vorzubeugen.
FAZIT:
Das Schlafzimmer ist ein Wohlfühlraum indem TV, PC und Schreibtisch nichts zu suchen haben. Ein ausreichend großes Bett ist wichtig. Ansonsten sind weniger Möbel und Accessoires besser, um einen echten Raum zum Schlafen zu kreieren. Entscheidend für eine schlaffördernde Umgebung sind vor allem Lichtverhältnisse und Raumklima.
FAKTEN:
Beim Aufbau des Bettes ist zu beachten
Bei Dachschrägen positioniert man das Bett am besten mit Blickrichtung aus der Schräge heraus. Das verhindert ein einengendes, bedrückendes Gefühl. Ausreichend Platz auf den Bettseiten ist nicht nur für Ein- und Ausstieg praktisch, sondern trägt zu einem entspannten Schlafverhalten bei.
Wussten Sie, dass sich nicht alle Pflanzen für das Schlafzimmer eignen?
Nur Pflanzen, die auch nachts verbrauchte Luft in Sauerstoff wandeln und keinen zu starken, eigenen Duft entwickeln, sind gute Begleiter durch die Nacht.