Wer kennt es nicht? Der Wecker klingelt wie immer viel zu früh und man drückt beherzt auf die Snooze-Taste, um noch ein bisschen im warmen Bett weiterschlummern zu können. Doch nach knapp 10 Minuten ist die vermeintliche Ruhe vorbei und der Wecker klingelt erneut. Die Versuchung ist groß, nochmals die Schlummertaste zu drücken …
Während manche Menschen immer wieder die Schlummertaste betätigen und so mitunter bis zu einer Stunde oder gar länger mit Unterbrechungen weiterschlafen, schaffen es andere, die Snooze-Taste nur einmal oder zweimal zu drücken. Wiederum andere kommen ganz ohne diese verlockende Funktion des Weckers aus und stehen gleich beim ersten Klingeln auf. Doch wie sinnvoll ist das Snoozen? Und warum dauert eine Snooze-Phase in der Regel 9 Minuten? Kann ich mir das allmorgendliche Betätigen der Schlummertaste abgewöhnen? All das erfahren Sie wie immer hier bei billerbeck, Ihren Experten rund um das Thema Schlaf.
Snooze-Funktion – die verlockenden 9 Minuten
Der erste Wecker mit Snooze-Taste wurde Mitte der 1950er Jahre in den USA auf den Markt gebracht. Was damals einer Sensation gleichkam, ist heute ganz alltäglich. Doch aus den Anfängen der Snooze-Technik, als die Wecker noch traditionell analog arbeiteten, stammt der auch heute in der Regel noch gängige Schlummerrhythmus von etwa 9 Minuten. Aufgrund ihrer analogen Technologie war nämlich nur diese Zeitspanne für die Snooze-Taste möglich und hat sich so bis heute durchgesetzt, auch wenn die Schlummerzeit auf digitalen Medien zwischenzeitlich natürlich manuell und individuell angepasst werden kann.
Wie sinnvoll ist die Snooze-Taste?
So schön das Gefühl auch sein mag, sich nach dem Klingeln des Weckers für ein paar Minuten nochmal umzudrehen und weiterzudösen, wirklich sinnvoll ist das Snoozen nicht. Durch den ständigen Wechsel zwischen Wachsein und Schlafen kann der persönliche und körpereigene Schlaf-Wach-Rhythmus aus dem Gleichgewicht gebracht werden.
Das Klingeln des Weckers ist für unseren Körper wie ein Alarmzeichen, durch das Adrenalin freigesetzt wird und wir – im günstigsten Falle – schlagartig wach werden. Das Weiterschlummern im Snooze-Modus sorgt dagegen für eine Synthese des Schlafhormons Melatonin, die kurz darauf wieder durch das Klingeln des Weckers und die damit verbundene Abgabe von Adrenalin unterbrochen wird.
Ist Snoozen ungesund?
Durch das Nutzen der Snooze-Taste und den ständigen Wechsel zwischen Wachsein und Schlafen – und damit zwischen Adrenalin- und Melatoninausschüttung – entsteht ein überaus unvorteilhaftes und unnatürliches Hin und Her, dass unseren Körper und unsere innere Uhr, durcheinanderbringen kann. Die Folgen können langanhaltende Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit sein, die sich bis weit in den Tag hineinziehen können und gemeinhin unter dem Namen Schlafträgheit bekannt sind. Im schlimmsten Falle kann es gar zu Störungen beim abendlichen Einschlafen und nächtlichen Durchschlafen kommen, wodurch das Aufstehen am nächsten Morgen noch schwerer fallen kann.
Das Nutzen der Schlummerfunktion ist für unseren Körper zwar nicht per se gefährlich, das Snoozen kann aber dafür verantwortlich sein, dass man nicht erholt, regeneriert, leistungsstark und konzentrationsfähig in den neuen Tag startet. Über einen längeren Zeitraum kann ein hohes Maß an Übermüdung und ein Mangel an Schlaf und Erholung durchaus auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Kann man sich das Nutzen der Schlummertaste abgewöhnen?
Anstatt zu Snoozen und sich so am Morgen ein paar Minuten mehr Schlaf zu erhoffen, sollte man besser früher ins Bett gehen, um sein Schlafpensum zu erfüllen und erholt und voller Elan in den neuen Tag starten zu können. Darüber hinaus könnte man auch den Wecker auf eine spätere Uhrzeit stellen und seine aktive Schlafenszeit so noch zusätzlich zu verlängern. Denn statt nach dem Klingeln des Weckers die Schlummertaste zu betätigen und weiter zu dösen, wäre es besser, sofort aufzustehen und den Tag zu beginnen. Nicht nur die Dauer der Erholungsphase während des Schlafens würde so effektiv verlängert, auch ihre Qualität wäre merklich verbessert.